Vincenz Prießnitz (1799 - 1851) und die Rezeption seiner Hydrotherapie bis 1918
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Das 19. Jahrhundert gilt als das Geburts-Säkulum der Naturheilkunde. Als einer ihrer Ahnherren, der der Wasserheilkunde zum Welterfolg verhalf, wird der Bauer, Volksheiler und Gesundheits-Unternehmer Vincenz Prießnitz aus Gräfenberg-Freiwaldau im damals österreichischen Schlesien (heute Jesenik in der Tschechischen Republik) angesehen. Obwohl er zu den wichtigen historischen Persönlichkeiten Europas und der Medizingeschichte zählt, entbehrte sein Wirken einer sich auf Quellen stützenden wissenschaftlichen Untersuchung. Diese Lücke schließt vorliegende Arbeit, die erstmals der Medizin-Historie unbekannte Quellen zu Leben und Werk von Prießnitz kritisch auswertet und bisher vage biografische Details durch belegbare Fakten aus den Akten des Staatlichen Bezirksarchivs Jesenik untermauert. Aus den Jahren 1822 bis 1851 ließen sich etwa 17 700 von Prießnitz betreute Patienten nachweisen. Diagnosen von 2815 Patienten sowie etwa 1000 der schätzungsweise 3000 vorhandenen Patientenbriefe aus den Jahren 1825 bis 1851 wurden ebenso analysiert wie mehr als 200 Bücher über Prießnitz und die Kaltwasser-Therapie sowie hydriatische Periodika der Prießnitz-Zeit.