Der Rest, der bleibt
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Annekathrin Bürger ist geblieben, als andere die DDR verlassen haben, doch angepasst war sie nie – im Gegenteil. Das Zeugnis einer großen DDR-Schauspielerin, das Lebensdokument einer geradlinigen Frau, kämpferisch, weise und bescheiden zugleich. Als es unbequem wird, wird sie selbst unbequem. Gemeinsam mit ihrem Mann, dem Schauspieler und Regisseur Rolf Römer, protestiert sie 1976 gegen die Biermann-Ausbürgerung – in einem Brief, wie er deutlicher nicht sein kann. Fortan tut sie, was sie für selbstverständlich hält: Mischt sich ein. Macht den Mund auf. Und mit ihrer ganz persönlichen stillen Diplomatie gelingt ihr vieles, was andere schon verlorengegeben haben: Sie rettet das Museum der Charlotte von Mahlsdorf. Bewahrt buchstäblich in letzter Sekunde das Regierungspalais August des Starken vor der Sprengung. Verschafft drangsalierten Kollegen kleine, aber wichtige Freiheiten. Doch Der Rest, der bleibt enthält viel mehr als nur die Erinnerungen einer Schauspielerin, die ein Filmstar war in einem Land, das eigentlich keine Stars wollte. In diesem ungewöhnlichen deutsch-deutschen Schicksal spiegelt sich die bewegte Geschichte des Landes ebenso wider wie die jener Menschen, die als große oder kleine Rädchen im Getriebe die Zeit gestaltet und verändert haben.