Kölner Stammbaum
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Köln ist stolz auf seinen Ruf, eine tolerante Stadt mit multikulturellem Flair zu sein. Doch neben der viel zitierten Toleranz der Kölner gibt es auch Ausgrenzung und Angst vor Überfremdung. Dabei kann Köln auf eine 2000 Jahre alte Immigrationsgeschichte zurückschauen. Erwin Orywal, Ethnologe an der Kölner Universität, erzählt die Stadtgeschichte einmal anders. Und er stellt die Frage: Was ist eigentlich ein Kölner, und wo kommt er her? Die Geschichte der Stadt Köln beginnt bekanntermaßen mit einem befestigten Römerlager. Aber wer weiß schon, dass viele Helden wie Albertus Magnus, Stephan Lochner, die Klosterfrau, die den Melissengeist erfand, und Jan van Werth gar nicht aus Köln stammten? Mit dem Bau des Doms kamen Wanderhandwerker in die Stadt. Mit ihnen Pilger, Bettler, Adlige, Gelehrte, Kaufleute, auch aus nicht deutschen Regionen, und nicht wenige von ihnen blieben hier. Immer schon gab es gern gesehene Gäste wie die Handwerksmeister oder die reichen Kaufleute und Adligen, die schnell als Kölner akzeptiert wurden – wenn sie denn katholisch waren. Aber immer gab es auch »Fremde« wie die »Tataren«, deren Kunststücke man zwar gerne bestaunte, die man aber später aus der Stadt vertrieb. Zu Fremden wurden auch die Juden, als sie nach jahrhundertelangem friedlichem Zusammenleben plötzlich als Sündenböcke herhalten mussten. Erwin Orywal erzählt die Kölner Geschichte aus einer neuen Perspektive und ergänzt sie mit einer Reihe aktueller Migrationsbiografien. Als geborener Kölner kennt er die Mentalität seiner Stadt sehr genau; mal tiefsinnig, mal ironisch, mal (selbst)kritisch beschreibt er die »echte kölsche Art« und ihren Umgang mit dem Fremden. »Dieses Buch hat noch gefehlt – weil es endlich erzählt, wie es zu diesem wundervollen Schmelztiegel Köln gekommen ist. Wer wissen will, wie Köln wirklich tickt, muss es haben. Und es beweist: der wahre Kölsche es Imi!" Konrad Beikircher »Eine fundierte Genese des_ Kölner Stammbaums_, die deutlich macht, dass es nicht gut ist, wenn man den Kölner sich selbst überlässt.« Martin Stankowski, Autor und Stadthistoriker