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Welchen Einfluss hatte die Wissenschaft auf Kriminalpolitik und Strafpraxis im 19. und frühen 20. Jahrhundert? Bislang galt die Genese der Kriminologie Ende des 19. Jahrhunderts als entscheidender Paradigmenwechsel in der Entwicklung des modernen Kriminalitäts- und Strafverständnisses. Die in diesem Band versammelten Beiträge zu Gefängniskunde und Kriminalstatistik verdeutlichen, dass die Verwissenschaftlichung der Kriminalpolitik wesentlich früher einsetzte. Beispiele aus Polizei-, Justiz- und Vollzugspraxis zeigen, wie Alltagswissen, soziale Differenzierungen sowie politische und institutionelle Interessen das vermeintlich objektive Verbrecherbild bestimmten. Der Band macht deutlich, dass traditionelle sozial-moralische Kriminalitätsdefinitionen nicht einfach von neuen naturwissenschaftlich-medizinischen Erklärungen abgelöst wurden. Inhaltlich behandelt der Band Expertenforen und deren Personal, die Rolle von Geschlecht im Strafdenken, die Situation weiblicher Strafgefangener sowie die Debatten über die Ursachen von Kriminalität in England. Zudem wird die Verbindung zwischen wissenschaftlichem Wissen und Strafpraxis untersucht, etwa durch die Analyse von Gefängnis-Kliniken und der Rolle der Psychiatrie im justiziellen Entscheidungsprozess. Der Band bietet somit einen umfassenden Überblick über die komplexen Wechselwirkungen zwischen Wissenschaft und Kriminalpolitik.
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Verbrecher im Visier der Experten, De sire e. Schauz
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- 2007
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