Matisse begegnet Bergson
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Im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts übte Henri Bergson (1859–1941) insbesondere in Frankreich großen Einfluss auf Philosophie, Wissenschaft und Literatur aus. Auch Henri Matisse (1869–1954), der den Philosophen zwar nie persönlich traf, kannte dessen Gedankengut. Bereits 1908 tauchen in denSchriften Matisse’ Formulierungen wie »Tiefe des Gedankens«, »Verdichtung der Empfindungen«, »wesentlicher Charakter«, »dauerhaftere Interpretation« auf, die allein durch die Philosophie Bergsons umfassend erläutert und begründet werden können. Bei beiden sind Aspekte wie »Intuition«, »Instinkt«, »Identifikation«, »Dauer«, »Entwicklung«, »Leben«, »Schöpfung« zentrale Gesichtspunkte. In der kunstgeschichtlichen Literatur zu Matisse wurde zwar mehrfach auf den Bezug zu Bergson verwiesen, nun liegt jedoch erstmals eine eingehende Untersuchung dieser geistigen Begegnung vor. Der Autor stellt die zentralen Schriften Bergsons in ihren Grundzügen dar und akzentuiert die Gedanken, die mit Texten und Bildern von Matisse korrespondieren. Daneben eröffnet er weit reichende Einblicke in die künstlerische und malerische Dimension des Werkes von Matisse.