Nomadische Existenzen
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Der Band behandelt „nomadische“ Existenzen und Selbststilisierungen im Sinne der Vagabondage und der Boheme, die sich außerhalb der bürgerlichen Normen halten und teilweise gegen sie wenden. Es geht um Existenzweisen des Nicht- Sesshaften, das sich durch Grenzüberschreitungen und durch innere oder intellektuelle Entgrenzungen bestimmt. Sei es aus Überzeugung oder aus schierer Not - stets führt eine derartige Entgrenzung in Gebiete, die zunächst keine eindeutige Verortung des Subjekts mehr zulassen: Wanderung, Reise, Flucht, Emigration, Migration. Was dann jeweils anderswo vorgefunden wird, ist Gegenstand der Beiträge. Derartige Suchbewegungen führen zu neuen Selbstbestimmungen, die Altes und Neues, Eigenes und Fremdes vermischen, amalgamieren, hybridisieren. Mithin ist eine solche Vagabondage auch ein Weg, der Chancen neuer Identitätsstiftung, neuer Selbstbestimmung eröffnet. Forciert formuliert: Ohne derartige Entgrenzungen keine Utopie. Dass dies auch durchaus leidvolle Prozesse einschließt, die mit Elend, Gewalt und Scheitern verbunden sein können, verdeutlicht ein Blick auf Emigration und Migration des letzten Jahrhunderts bis hin zur Gegenwart.