Zeit als Prozess und Epiphanie in der experimentellen amerikanischen Musik
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Im 20. Jahrhundert wurde der kompositorische Umgang mit musikalischer Zeit zu einer der Kernfragen des Faches. Die Auflösung des traditionellen Bezugsrahmens von Form, Harmonik und Rhythmus machte eine Neubestimmung des Verhältnisses von Musik und Zeit notwendig. In der noch jungen Musikkultur der USA begannen Komponisten wie Charles Ives und Henry Cowell damit, neue und von europäischen Modellen abweichende Wege der Zeitgestaltung zu beschreiten, die einen großen Einfluss auf nachfolgende Generationen haben sollten. Charakteristisch für sie ist das Schwanken zwischen reiner Augenblicklichkeit einerseits und fließender Prozesshaftigkeit andererseits. Dieser Band untersucht und vergleicht erstmals die unterschiedlichen kompositorischen und ästhetischen Ansätze sechs bedeutender amerikanischer Komponisten (Charles Ives, Henry Cowell, Elliott Carter, John Cage, Morton Feldman und La Monte Young) vor ihrem geistesgeschichtlichen Hintergrund.