Entwicklung einer Entscheidungshilfe zur Aufdeckung von wirtschaftlichen Synergieeffekten bei Bündelung von Sanierungsmaßnahmen im kommunalen Raum

Die Instandhaltung der kommunalen technischen Infrastruktur stellt eine immer komplexer werdende bauliche und koordinative Herausforderung für Kommunen und private Netzbetreiber dar. Es gilt nicht nur die bestgeeigneten Maßnahmealternativen auszuwählen, sondern darüber hinaus diese mit anderen Netzbetreibern optimal abzustimmen. Bestehende Modelle zur Koordination von Baumaßnahmen im öffentlichen Raum beschränken sich im Wesentlichen auf eine reine Abstimmung von feststehenden Baubedürfnissen. Die Koordination beginnt damit erst dort wo die individuelle In-standhaltungsplanung endet. Wirtschaftliche Potentiale bei gemeinsamer Bautätig-keit werden bei dieser Vorgehensweise nur unzureichend indiziert und genutzt. Eine optimale Ausnutzung der wirtschaftlichen Synergien kann nur gelingen, wenn bereits frühzeitig eine Interaktion zwischen den einzelnen Instandhaltungssystemen initiiert wird. Mit dieser Arbeit wird aufgezeigt, wie der Abstimmungsprozess im Sinne einer netzübergreifenden Instandhaltungsplanung optimiert werden kann. Hierzu werden zunächst die ökonomischen Auswirkungen von Maßnahmenbündelungen untersucht und hinsichtlich ihrer Relevanz bewertet. Die signifikanten ökonomischen Auswirkungen werden anschließend in einem vereinfachten Wirtschaftlichkeitsnachweis gegenübergestellt. Ausgehend von dieser Wirtschaftlichkeitsbetrachtung werden netzübergreifende und netzverbindende Kennzahlen entwickelt, mit deren Hilfe potentielle wirtschaftliche Synergien frühzeitig entdeckt und in ihrer Höhe abgeschätzt werden können. Aus den entwickelten Kennzahlen wird schließlich eine Entscheidungshilfe abgeleitet und aufgezeigt, wie diese in die individuelle Instandhaltungsplanung integriert werden kann.