Hans Hartung, spontanes Kalkül
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Wie ist eine Malerei zu verstehen, die unter den paradoxen Vorgaben von Spontaneität und Kalkül entsteht? Hans Hartung (1904–1989) hat lange dem Eindruck nicht widersprochen, dass seine gestischen Bilder in direkter Aktion auf der Leinwand als unmittelbarer Ausdruck von Emotionen entstanden seien. Doch ‚spontan’ war Hartung lange nur als Zeichner. Bei allen bis 1960 entstandenen Gemälden hat er seine Zeichnungen als Vor- und Grundlage genommen und sie exakt und ohne Variation auf die Leinwand übertragen. Zum ersten Mal sind jetzt diese Zeichnungen und Bilder nebeneinander zu sehen. Einen weiteren Höhepunkt stellt die Auswahl der letzten Bilder Hartungs dar, die in den fünf Jahren vor seinem Tod entstanden sind. In ihnen hat der Künstler eine neue Freiheit des Ausdrucks gefunden, deren Faszination man sich bis heute nicht entziehen kann. Ein eigenes Kapitel ist schließlich der Fotografie Hans Hartungs gewidmet, die in Korrespondenz zu seiner Malerei entsteht, bislang aber noch nie umfassend gewürdigt wurde.