Kleine Welten
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Puppen gehören zu den ältesten und beliebtesten Spielzeugen der Welt. Die Figuren der Stefanie Erjautz allerdings sind keine niedlichen, leblosen Ziergegenstände, sondern entpuppen sich als individuelle Menschenansichten, die weit über das hinausgehen, was man gemeinhin unter Puppen versteht. Mehr als 280 Gesichtern aus Stoff oder Ton begegnet man in der Ausstellung – und jedes einzelne glaubt man zu kennen. So findet sich der gierige Fresser vom Wirtshaustisch nebenan, der „Brunzer“, der den nächstbesten Zaun markiert, die bigotten Frauen, die den scheinheiligen Herrn Pfarrer umschwänzeln oder der Liebhaber, der begehrlich in den Ausschnitt seiner Liebsten schielt. So sieht das Leben eben aus – und Stefanie Erjautz hat es in ihren Figuren eingefangen. Mit liebevollem Spott und verschmitzter Ironie zielt sie auf Eigenheiten und Schwächen der Menschen, stets schleicht sich die Lust an der Entlarvung von Konventionen und Stereotypen in ihre Arbeiten. Anhand ihrer Puppen schildert die Künstlerin, die sich selbst nie als solche bezeichnen würde, wie es zugeht in der Welt. […]