Werben für Weimar
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Kaum eine Darstellung der deutschen Novemberrevolution von 1918/19 verzichtet auf die Abbildung der berühmten Plakate zur Nationalversammlung von Max Pechstein oder Cesar Klein. Überwiegend im Dunkeln blieb jedoch, wer dahinter stand, dass die Künstler sich aufdiese Weise für die Sache der Revolution einzusetzen: Es war der „ Werbedienst der deutschen sozialistischen Republtk“. Die vorliegende Arbeit vermittelt durch die umfassende Darstellung der Arbeit des Werbedienstes von seinen Vorläufern im Ersten Weltkrieg ab 1916 bis zu seiner Auflösung im Sommer 1919 nicht nur neue Fakten zur Novemberrevolution, sondern auch zum deutschen Expressionismus und zur Geschichte des politischen Plakats. Die Arbeit bietet eine komplette Aufstellung der Publikationen des Werbedienstes, die an keiner zentralen Stelle gesammelt vorliegen, sondern aufzahlreiche Archive und Sammlungen verteilt sind. In ihr treten nicht nur die Plakate und Illustrationen der expressionistischen Künstler wie Max Pechstein, Cesar Klein, Heinz Fuchs, Heinrich Richter-Berlin, Karl Jakob Hirsch, Willy Jaeckel oder Wilhelm Plünnecke in ein schärferes Licht, sondern auch die Arbeiten professioneller Plakatgestalter wie Johannes Safis, Alexander M. Cay oder Ludwig Kainer. Besonderes Interesse verdient die Leitung des Werbedienstes, die in den Händen der Literaten Paul Zech und Bernhard Kellermann lag.