Warnung vor dem Freunde
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Marcia Pally führt in einem großen Bogen durch die Geschichte der Außenpolitik des heute (noch) mächtigsten Landes der Welt. Dass diese einer religiösen Mission folgt, ist seit George W. Bush ein Gemeinplatz. Doch wer weiß, dass dies ein Grundzug ist, der die amerikanische Position seit Jahrhunderten prägt? Die Autorin zeigt uns, dass Liberale und Konservative, Demokraten wie Republikaner gemeinsame Wurzeln in der evangelikalen Lebensanschauung haben. Heute werden diese Überzeugungen einseitig nur mit dem Konservativismus der Republikaner in Verbindung gebracht. Einst war diese religiöse Bewegung, die das Neue Testament als Handlungsanweisung begreift, eine progressive Kraft. Zugleich müssen wir erkennen, dass der Kampf der Guten gegen das Böse hier seinen Anfang nahm. Von Beginn an ist das internationale Auftreten der Vereinigten Staaten einerseits vom Engagement für hehre Freiheitsideale und andererseits durch brutale Militärinterventionen gekennzeichnet. Pallys Langzeitstudie offenbart, dass die US-Außenpolitik der Nachkriegszeit in Europa, die für die deutsche Perspektive prägend war, nicht die Regel ist. Die Luftbrücke für Berlin steht singulär als positives Ereignis neben Katastrophen wie Vietnam oder Irak. Auch nach der Ära Bush wird diese Tradition fortbestehen, unabhängig davon, wer die nächste Präsidentschaftswahl gewinnt. Die Analyse der amerikanischen Autorin - ein entschiedenes Plädoyer für die Neugestaltung der transatlantischen Beziehungen durch die Europäer -fördert unser Verständnis für den so wichtigen wie schwierigen Partner USA.
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