Das Interieur in der Malerei
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Die Entdeckungen im Spektrum der Interieurmalerei sind schier unbegrenzt und führen bis in die Kunst unserer Tage. Interieurs erzählen vom Lebensraum des Menschen, seinem privaten Milieu, seiner Arbeitswelt und seiner häuslichen Intimität. Sie schildern den Alltag in all seiner Poesie und Drastik und in der Fülle seiner oft gewöhnlichen, zuweilen komischen oder auch tragischen Momente. Das Menschliche ist der Interieurmalerei nicht fremd. Sie darf witzig sein und brillant, moralisch und unmoralisch, deftig grob und rätselhaft verschwiegen. Das Bild des Innenraums kann das Porträt mit dem Stillleben, die Heiligenlegende mit einer profanen Werkstatt, das sichtlich Erfundene mit der peniblen Dokumentation verbinden. Es kann mit ausgeklügelter Symbolik aus der Vielfalt der im Haus zur Verfügung stehenden Gegenstände ganze Geschichten erzählen oder die Dinge einfach nur zur Freude an ihrem Dasein als Farbe und Form ins Bild setzen. Das Interieur kennt die Lebenswelten der Fürsten und Bauern, Patrizier und Gelehrten, Kurtisanen und – natürlich – der Künstler. Und zugleich ereignet sich zwischen den Wänden der Interieurs in den Bildern von Giotto bis Vermeer, von Picasso bis in die allerjüngste Zeit eine konzise Geschichte der Kunst.