Die Kritiken
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Kants Kritiken: Kategorisch billig. Worin liegt der Sinn unserer Existenz, der Wert des menschlichen Lebens? Diese Fragen bewegen die Philosophie von Anfang an. Doch erst Kant fand, indem er die Ideen der Aufklärung zusammenfasste, eine moderne Antwort, die für uns bis heute Gültigkeit besitzt: Der Wert eines Menschen liegt in seiner Vernunft und der Fähigkeit, sich selbst Ziele zu setzen. Kant fordert von jedem einzelnen: „Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen“, seine philosophischen Grundfragen - Was kann ich wissen? Was darf ich hoffen? Was soll ich tun? Was ist der Mensch? - bilden die Basis für die kritische Methodik moderner Philosophie. Kants Begriff der Selbstbestimmung wurde zum „Grundprinzip des individuellen Handelns und so in kurzer Zeit zum Leitbegriff der Ethik: Ganz gleich ob es um Fragen der Sterbehilfe, der Organtransplantation oder des Umweltschutzes geht: Selbstbestimmung ist das Kriterium, an dem sich eine begründete Entscheidung messen lassen muss“ (Süddeutsche Zeitung). Kants Ziel war ein neues Moralprinzip, das für alle Menschen zu jeder Zeit und in jeder Situation gültig ist, unabhängig von jeglichem Eigennutzdenken. Für Schopenhauer war Kants Kritik der reinen Vernunft „das wichtigste Buch, das jemals in Europa geschrieben worden ist“. Der Kritik der praktischen Vernunft entstammt Kants berühmter kategorischer Imperativ („Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könne“), aus dem auch eine Verpflichtung entsteht. Kant fordert: Wir müssen stets aufs Neue und selbst herausfinden, was wichtig oder unwichtig, wahr oder falsch ist. Und: Wer nur glaubt oder sich auf anerkanntes Wissen verlässt, verfällt unweigerlich in eine gefährliche Denkstarre. Kant fordert dagegen zu permanentem kreativen „Selbstdenken“ auf. „Kants Welt ist unsere Welt, wie sie sein sollte. Sie ist für uns aktuell, weil sie fast alle großen geistigen und politischen Herausforderungen, denen wir uns heute konfrontiert sehen, klar und deutlich herausgearbeitet und möglichen Lösungen zugeführt hat: vom Problem des Friedens über die Grenzen des Sag- und Denkbaren bis zu den verführerischen Heilsversprechen politischer und religiöser Moralisten“ (Manfred Geier). Dieser Band enthält Kants philosophisches Hauptwerk in einer kompakten Neuausgabe.