European Union - the second founding
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Der Autor legt eine breit angelegte Studie über den bisherigen fünfzigjährigen Entwicklungsprozess der europäischen Integration und seine weltpolitischen und wissenschaftstheoretischen Zusammenhänge vor. Die Studie geht von der zweifachen These aus, dass sich die EU seit einigen Jahren einer zweiten Gründung unterzieht und sich dabei zugleich die Begründung für die europäische Integration wandelt. Nach der ersten Gründung 1957 erfolgt seit Ende der achtziger/Anfang der neunziger Jahre eine stärkere Politisierung der Integration, verbunden mit gesteigertem Interesse der europäischen Bürger (aber auch stärkerer Kritik) an der Integration. Zugleich wandelt sich seit dem Ende des Kalten Krieges und der Überwindung der Teilung Europas die Begründung: War die europäische Integration in den ersten Jahrzehnten vorrangig eine Angelegenheit der inneren Aussöhnung unter den Staaten und Völkern Europas, so richtet sie sich seit einigen Jahren immer deutlicher aus an der Suche nach einer neuen globalen Rolle Europas im Zeitalter der Globalisierung und des Managements globaler Fragestellungen. Die Studie ist ein grundlegender Beitrag zur Standortbestimmung der Europäischen Union am Ende einer besonders krisenhaften Phase ihrer Entwicklung.