Der verbotene Blick auf die Nacktheit
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Der griechische Mythos erzählt die Geschichte vom Jäger Aktaion, der, nachdem er die nackte Artemis im Bade überrascht und betrachtet hatte, von ihr zur Strafe in einen Hirsch verwandelt und danach von seinen eigenen Hunden zerrissen wurde. Nachdem Ovid die Geschichte von Diana und Actaeon in seine Metamorphosen aufgenommen hatte, wurde das Sujet in der Antikenrezeption von der Renaissance bis zum Klassizismus erfindungsreich variiert. Von hier aus zieht der Band einen weiten Kreis mit annähernd 300 farbig abgebildeten Bildwerken von der Antike bis in die Gegenwart. Diese handeln in einem allgemeineren Sinn vom Begehren und damit auch von den verschlungenen Verknüpfungen von Geschlecht und Geschlechtlichkeit mit Schönheit, Wahrheit, Ekstase und Tod. Die Werkauswahl zeugt von der ambivalenten Faszination des Blickes auf den nackten Körper, also sowohl von der erotischen und erotisierenden Attraktion lustvollen Hinblickens auf den unverhüllten schönen Körper wie auch vom Entsetzen, welches der Anblick des schamlos exponierten Geschlechts beim Betrachter auslösen kann. Die vorgestellten Künstler (Auswahl): Marina Abramovic, Nobuyoshi Araki, Francis Bacon, Pierre Bonnard, Louise Bourgeois, Paul Cézanne, Judy Chicago, Lucas Cranach d. J., Edgar Degas, Eugène Delacroix, Otto Dix, Marlene Dumas, VALIE EXPORT, Eric Fischl, Artemisia Gentileschi, Ferdinand Hodler, Ernst Ludwig Kirchner, Gustav Klimt, Pierre Klossowski, Robert Mapplethorpe, Pablo Picasso, Nicolas Poussin, Rembrandt, Gerhard Richter, Auguste Rodin, Peter Paul Rubens, Thomas Ruff, Egon Schiele, Cindy Sherman, Tizian, Veronese, Andy Warhol, Francesca Woodman Ausstellung: museum kunst palast, Düsseldorf 25.10.2008–15.2.2009