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Evolution isolierter Teilpopulationen der Laubholz-Säbelschrecke Barbitistes serricauda (Fabricius 1798)

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Geographisch isolierte Populationen mit geringer Individuendichte sind in der Evolutionsbiologie von zentraler Bedeutung. Während solche Populationen in neuerer Zeit meist nur mit anthropogen induzierten Aussterbeprozessen in Zusammenhang gebracht werden, sind sie andererseits auch der Ausgangspunkt allopatrischer Speziation. Durch die wahrscheinlich anthropogen begünstigte Ansiedlung der Rotbuche in Mitteleuropa wurde der Lebensraum der flugunfähigen Laubholz-Säbelschrecke Barbitistes serricauda (Fabricius 1798) fragmentiert. Die Rotbuche kann von dieser baumbewohnenden Laubheuschrecke nicht als Nahrungspflanze verwertet werden. B. serricauda kommt überwiegend in lokal abgrenzbaren Subpopulationen mit einer geringen Individuenzahl vor. Tiere dieser Art weisen eine geringe Tendenz zur Dispersion auf; Individuen verteilen sich in der Regel auf ein bis zwei als Nahrungsquellen geeignete Pflanzen. Die Fragmentierung ihres Habitats führte zu einer drastischen Einschränkung des genetischen Austausches zwischen Populationen dieser Heuschreckenart. Durch diese Isolation lokaler Vorkommen kam es, wie biometrische und autökologische Untersuchungen zeigen konnten, zu Diversifizierungsprozessen, woraus eine große genetische Vielfalt innerhalb der Art resultiert. Habitatfragmentierung kann so langfristig einen Beitrag zur Biodiversität liefern, selbst wenn einige Populationen lokal aussterben.

Buchvariante

2008, paperback

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