Allein für die Gerechtigkeit
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Den »Feind Nummer eins« der neapolitanischen Camorra hat Roberto Saviano seinen Freund Raffaele Cantone genannt, der durch seine Prozesse gegen die großen Clans zur Symbolfigur des Kampfes gegen das organisierte Verbrechen geworden ist. Cantones aufsehenerregende Autobiografie liefert zum ersten Mal eine schonungslose Innensicht aus der Perspektive der Ermittler. Wie Saviano ist Cantone mitten im Land der Camorra aufgewachsen. In dem kleinen Ort Gugliano bei Neapel sind Morde alltäglich, die Aufstiegschancen gering. Cantone studiert Jura, als Flucht und aus Protest, spezialisiert sich auf Wirtschaftskriminalität, wird schließlich an die Spitze der Antimafia-Behörde berufen. Mit seinen akribischen Ermittlungen setzt er bald die Bosse der »Casalesi« unter Druck, deckt Netzwerke bis tief in den Staatsapparat auf, bewegt zahlreiche Camorristi zur Aussage. Fortan ist sein Leben auch mit Leibwachen nicht mehr sicher. Drohungen, Rufmordkampagnen und Erpressungsversuche muss ein Mafiajäger aushalten. Anderes geht tief unter die Haut: wenn halbe Kinder in Bandenkriegen ihr Leben lassen, ein Clanchef sich noch als Kronzeuge brutaler Morde brüstet und so mancher Nachbar lieber nicht neben der Familie Cantone wohnen will. »Allein für die Gerechtigkeit«, das monatelang auf den italienischen Bestsellerlisten stand, dokumentiert wie kein anderes Mafiabuch die Korrosion der Zivilgesellschaft. Und ist in seinem unbeirrbaren Beharren auf Recht und Gerechtigkeit zugleich selbst zu einem Meilenstein im Kampf gegen die Camorra geworden.
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