Traumatisierungen in (Ost-) Deutschland
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Um neue Beiträge über die historische »Wende« erweitert, legt der Psychosozial-Verlag dieses Plädoyer für eine psychohistorische und sozialkritische Sichtweise neu auf. Das Jahr 1989 brachte den DDR-Bürgern neben der Freiheit auch Entfremdung, Verlust, emotionale Obdachlosigkeit - und damit auch seelische Verwundungen. 20 Jahre nach dem Mauerfall werden diese nun zunehmend sichtbar. Die Ostdeutschen nehmen an ihrer Geschichtsschreibung nach wie vor wenig teil. Ihre seelischen Traumata werden verdrängt, verleugnet, vergessen. Sie stellen einen abgespaltenen Teil der jüngeren deutschen Geschichte dar. Sprachlosigkeit und Tabus verhindern nicht nur jede Wundheilung, sondern verursachen selbst Verletzungen. Sie spielen auch bei der Weitergabe von Traumata an die nächsten Generationen eine zentrale Rolle. Unbewusst tradierte Identifikationen mit den Tätern sowie Scham- und Schuldgefühle erfordern für ihre Aufklärung eine öffentliche Debatte. Mit dem Buch melden sich Psychoanalytiker mit politischer Krankengeschichtsschreibung zu Wort. Damit wird ein Blick auf die genuin ostdeutsche Geschichte als Teil der deutschen Geschichte möglich. Mit Beiträgen von Dorothee Adam-Lauterbach, Karl-Heinz Bomberg, Inge Brüll, Christa Ecke, Mario Erdheim, Michael J. Froese, Frank-Andreas Horzetzky, Wolfgang Kruska, Christina Matthé, Christoph Seidler, Annette Simon, Astrid Wahlstab und Lutz Wohlrab