Julius Popp, Resolution
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Der Durchbruch kam auf der „Unlimited“-Schau der Art Basel. Dort präsentierte Julius Popp seine Arbeit „bit-fall“. Die Besucher standen staunend vor einem Wasserfall aus Worten. 320 Düsen bildeten auf einer Breite von acht Metern Tropfen, die sich zu Buchstaben organisierten und dann zu Boden rauschten. Die Wörter, die so entstehen und nur für ein paar Sekunden sichtbar werden, sind nicht vorprogrammiert, sondern der Computer fischt nach statistischen Regeln von verschiedenen Nachrichtenwebsites aktuelle Schlagwörter aus dem Netz und liefert so den Input. Nach den Terroranschlägen von 2001 wollte Popp zeigen, wie ständig neue Nachrichten auf uns einströmen und wieder verschwinden. Jetzt fasziniert Popp Kunstfreunde und Ausstellungsbesucher in aller Welt mit einem Werk, das, so Popp, aus „wissenschaftlicher Arbeit plus künstlerischem Denken“ entstanden ist: „Ich untersuche mit meiner Arbeit die Unschärfe des Menschseins, Menschsein ist ein Prozess, der sich permanent verändert, und ich möchte Bilder finden, die diese Unschärfe klar beschreiben“. Julius Popps raumgreifende Installationen befinden sich am Schnittpunkt zwischen Wissenschaft und Technik. Mit ihnen schafft er einen ästhetisch-sinnlichen Zugang zur digitalen Welt. Popp ist neben Neo Rauch einer der prominentesten Künstler der Neuen Leipziger Schule. Dieser Katalog präsentiert seine wichtigsten Werke aus den Jahren 2001-2009 und begleitet eine Ausstellung im Leipziger Museum der Bildenden Künste (vom 14.11.2009 bis zum 17.1.2010).