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Zweihundert Jahre deutsche Finnlandbegeisterung

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O, der du südliche Auen geschaut, dich wollte ich führen Hierher verbundenen Augs, dann plötzlich dir lösen die Binde Und in welcherlei Land dich würdest du wähnen, wenn weithin Ruhet die Flur in heiligem Schimmer der Mitternachtssonne. Mit diesen 1808 in Wiborg erschienenen Zeilen hat August Thieme in seinem Poem „Finnland“ das Land gepriesen, in das er 1801 ausgewandert war. Es ist als Dialog angelegt – mit einem imaginären Freund, der Vorurteilen über Finnland von Kälte, Finsternis, Wild- und Dumpfheit anhängt. Thieme hält ihm das Bild eines rauen, aber zugleich gesegneten Landes entgegen. Das zum 200-jährigen Jubiläum des ältesten ausführlichen Zeugnisses deutscher Finnlandbegeisterung im Finnland-Institut in Berlin zusammen mit der Aue-Stiftung veranstaltete Symposium verfolgte von diesem Ausgangspunkt die Entwicklung des deutschen Finnlandbilds bis in die Gegenwart. Die Beiträge der fünfzehn Autorinnen und Autoren spannen den Bogen von der Zeit der realen Begegnung beider Völker im Dreißigjährigen Krieg über das Image des autonomen Großfürstentums, der jungen Republik und des Kriegsverbündeten bis zum Finnlandbild im geteilten und wiedervereinigten Deutschland. Außerdem ersteht die versunkene Welt des „Alten Finnland“, der 1721/43 zum Russischen Reich gekommenen Teile Finnlands mit ihrer deutsch geprägten Stadtkultur, neu. Ein kommentierter Abdruck von Thiemes Poem „Finnland“ befindet sich im Anhang.

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2010

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