Pontisches Gift
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Der Hannibal des Ostens Sulla, Lucullus und Pompejus, die drei größten Feldherren ihrer Zeit, ließen sich vom König eines gar nicht so großen Reichs vorführen: Mithridates von Pontos, ihrem gefährlichsten Feind. Ein Jahrhundert nach Hannibal stellte er das Römische Reich auf eine neue harte Probe. Auf diesen Coup war das krisengeschüttelte Rom nicht vorbereitet. Mithridates von Pontos überrannte in einem blitzartigen Angriff die römischen Truppen in Kleinasien und schwang sich zum Befreier der Griechen auf. In einer groß angelegten Verschwörung lies er 80 000 römische Siedler und Kaufleute in Kleinasien kaltblutig ermorden. Während die römische Republik unaufhaltsam ihrem Ende entgegenschlitterte, musste sie sich fast dreißig Jahre von einem besessenen Machtmenschen terrorisieren lassen, dem der Königsthron in seinem kleinen, aber wohlhabenden Land nicht reichte. Fundiert und mit aktuellen Bezügen schildert Adrienne Mayor eine der zwiespältigsten Persönlichkeiten der Antike: Als Vorfahren beanspruchte der orientalische Herrscher keine Geringeren als Alexander den Großen und den Perserkönig Dareios. Genüsslich inszenierte er die theatralischen Auftritte, die er seiner edlen Abstammung zu schulden glaubte. Ebenso grotesk war seine krankhafte Angst vor Feinden, die ihn dazu trieb, sich mit Giften in kleinen Dosen zu immunisieren – eine Methode, so kompromisslos wie sein ganzes Leben.