Neugier, Liebe, Revolution
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Nach acht Jahrzehnten Leben zieht Rainer Thiel Bilanz. Als promovierter Philosoph und Mathematiker lernte er gesamtgesellschaftlich zu denken und steht zu seiner sozialistischen Überzeugung, obwohl er wiederholt seinen Ärger mit Leuten hatte, die das System verwalteten. Die einen machten ihn zum Agenten, andere verweigerten ihm grundlos die Zusammenarbeit. »So blieb ich ausgeschlossen aus den Instituten für Philosophie und Wissenschaftstheorie. Aber es ist gut so gewesen«, sagt er am Ende. Thiel sieht die Welt dialektisch, also nicht nur kritisch, sondern auch als gestaltbar an. Der Weg des geringsten Widerstandes war seine Sache nie. Ein freundlicher Revolutionär, der die Welt noch immer verändern will. »Meine Eltern waren freundlich zu anderen Menschen. Auch ich bin meistens freundlich, zu Kollegen, zu den Leuten in meinem Dorf, in meinem Städtchen. Und Freundlichkeit wird meist erwidert, so dass ich mir auch wagen kann zu sagen: Wir müssten mal wieder auf die Straße gehen! Mit Genossen von der Linkspartei komme ich gar nicht bis zu diesem Punkt. Sie schauen schon zuvor auf ihre Uhr und rufen: Ich muss schnell nach Hause, meine Frau wartet mit der Mahlzeit.« Heute ist Rainer Thiel bei ATTAC und weiteren Netzwerken aktiv Netzen.