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Theodor Litt: Was den Menschen zum Menschen macht

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„Was den Menschen zum Menschen macht“, so hatte Litt selber in seiner Schrift „Denken und Sein“ formuliert und damit dokumentiert, dass er - wie viele Philosophen seiner Zeit - die Fragen der philosophischen Anthropologie nach dem Wesen des Menschen in das Zentrum seiner Philosophie und das bedeutete für ihn zugleich auch der Pädagogik rückte. In unserer Zeit ist es - was die Frage nach dem Wesen des Menschen betrifft - sehr still geworden. Max Horkheimer, der in Frankfurt nach 1945 ansässige Gesellschaftskritiker, hat dies einmal in aller Schärfe angeprangert: „Die Zukunft des Menschen werde heutzutage allein noch durch sein Funktionieren in den Bereichen Arbeit und Sexualität bestimmt. Geist, Liebe gelten dagegen mehr und mehr als ein unnötiger Luxus.“ Tatsächlich: Unsere Bildungseinrichtungen werden zuerst und hauptsächlich daran gemessen, ob sie für Wirtschaft und technische Produktion brauchbare Arbeitskräfte zur Verfügung stellen, die sich den raschen Veränderungen in den Produktionsprozessen schnell und willig fügen. Zuallermeist bemerkt man in der Gesellschaftspolitik den dadurch eintretenden Verlust noch nicht einmal. Von solchen Gegenwartsbedingungen aus betrachtet, muss man das Besondere der Litt'schen Frage in ihrer grundsätzlichen Bedeutung zum Verständnis zu bringen suchen: Den Menschen in eine Lage zu versetzen, dass er die Bedingungen seiner Existenz zu erkennen in der Lage ist. Das verlangt freilich, dass man das gesamte Werk Litts in eine neue Aufmerksamkeit rückt, auch dort, wo die Kritik schärfere Töne anschlagen muss. Denn was das Denken des Menschen über sich selber betrifft, so war auch Litt - genau so wir heute noch - immer unterwegs.

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ISBN
9783899138283

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2011

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