Adolfo Kaminsky - ein Fälscherleben
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»Wach bleiben, so lange wie möglich. Die Müdigkeit niederringen. Die Rechnung ist einfach: In einer Stunde kann ich 30 falsche Ausweise herstellen. Wenn ich eine Stunde schlafe, sterben 30 Menschen …« 1943 beginnt Adolfo Kaminsky, für die französische Résistance gefälschte Papiere herzustellen – Ausweise, die Tausende von Juden vor Deportation und sicherem Tod bewahrten. Der siebzehnjährige Färberlehrling und geniale Autodidakt, der selbst aus einer russischstämmigen jüdischen Familie kommt, weiß damals noch nicht, dass er eine Lebensentscheidung getroffen hat. Denn auch nach dem Krieg wird Kaminsky 30 Jahre seines Lebens im Untergrund verbringen und die großen Widerstandsbewegungen des 20. Jahrhunderts mit falschen Papieren und Identitäten versorgen, immer auf der Flucht vor der Entdeckung, gehetzt von seinem Gewissen – und ohne je Geld für seine Arbeit zu nehmen. Vom Algerienkrieg und den südamerikanischen Befreiungsbewegungen bis zu den Aufständen gegen Diktatoren wie Salazar, Franco, die griechischen Obristen und der südafrikanischen Anti-Apartheidsbewegung: Kaminsky hat sie, aus Überzeugung und mit technisch immer ausgefeilteren Methoden, alle mit falschen Papieren unterstützt.
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