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Der affektive Schauspieler

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Ein Wechsel zu einem Theater der Affekte zeichnet sich ab, welches das Theater der Rollen ablöst. Die Schauspieler mutieren zu affektiven Schauspielern. Sie sind nicht heiß oder kalt, selbst oder Rolle, sondern bewegen sich in diesem Kontinuum. Mühelos übernehmen affektive Schauspieler Techniken der Performancekunst und mediales Sprechen in ihre Rollen, lassen sich sowohl durch literarische Fiktion wie auch durch Handlungsskripte inspirieren. Aber was motiviert den Schauspieler zu diesen Bewegungen, wenn die kohärente Rollenfigur nicht mehr zu haben ist? Wolf-Dieter Ernst untersucht vor diesem Hintergrund die Arbeit mit inneren Bildern und fragt nach den Produktionsbedingungen der Affekte. In diesem Sinne kommen die medialen und gesellschaftlichen Diskurse von Aufführungen erneut in den Blick. Schauspieler wie Katja Bürkle, Grace Ellen Barkey, Hans Petter Dahl, Thomas Thieme, Bernd Moss oder Martin Wuttke zeigen in Inszenierungen von Heiner Müller, der Needcompany, Luk Perceval und René Pollesch immer auch die Spuren, die Training, Ausbildung und Probenbedingungen in ihren Körpern hinterlassen haben.

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2012

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