Indische Reise
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„Größer und immer herrlicher werden die Bilder, die sich der Augen der in die ferne Blickenden am Horizonte der Weltgeschichte zeigen. Bisher ungeahnte Welten steigen aus dem Nichts empor.“ Befreit von einer wissenschaftlichen Herangehensweise schwärmt der Ethnologe Leo Frobenius in diesem 1931 erstmals erschienenen Reisetagebuch von den Eindrücken seines Indienbesuches. In enthusiastischen, wenn nötig aber auch kritischen Tönen gelingt es dem wortgewaltigen Erzählkünstler geschickt indische Geschichte, überlieferte Bräuche und ethnologische Beobachtungen mit persönlichen Erlebnissen zu verknüpfen und so ein lebendiges Bild eines Indiens zwischen Jahrtausende alten Traditionen, englischer Fremdherrschaft und eigenem Befreiungskampf zu zeichnen. Leo Frobenius (1873–1938) galt als populärster deutscher Ethnologe des jungen zwanzigsten Jahrhunderts. Seine Bücher erreichten hohe Auflagen und Persönlichkeiten wie Hermann Hesse, Elias Canetti und Thomas Mann zählten zu seinen Bewunderern. In Zeiten von Kolonialismus und Kulturimperialismus war Frobenius einer der ersten Europäer, die die afrikanische Kultur und Geschichte als mindestens gleichwertig betrachteten und somit eine kulturell tradierte Identität der Schwarzafrikaner akzeptiert.