Zur Genealogie der Pädagogik
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Als 'praktische Disziplin’ favorisiert die Pädagogik bis heute fundamentale Begründungsmuster, um im Namen einer wahren Autorität sprechen zu können. Es waren nicht zuletzt reformpädagogische und geisteswissenschaftliche Ansätze, die die Pädagogik als 'eine Wissenschaft von der Praxis für die Praxis’ konzipierten. Die andauernde Wirkmächtigkeit dieser Figur für die Etablierung pädagogischer Einrichtungen, aber auch für das Selbstverständnis der Pädagogik ist nicht zu unterschätzen. In der vorliegenden Untersuchung werden die verschiedenen Herkünfte dieses Dispositivs nachgezeichnet. Diese formuliert verschiedene fundamentale Begründungsmuster (die Gemeinschaft, das Kind, pädagogische Grundgedankengänge), die den Anspruch erheben, immer schon zu gelten. Im Namen einer solchen fundamentalen Wahrheit zu sprechen, gibt dem Pädagogen eine Autorität, die von keiner Wissenschaft zu erreichen ist. Er kann versprechen, mit seinem Einsatz die eigentliche Wahrheit gegen unzureichende gesellschaftliche Wirklichkeiten mit Hilfe der Erziehung durchzusetzen.