Bewegungsverhalten im architektonischen Raum
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Die hier vorliegende Dissertation macht sich zum Ziel, mittels des wissenschaftlichen Experiments auf der Ebene der Grundlagenforschung Messmethoden für das Bewegungsverhalten von Benutzern architektonisch räumlicher Konstellationen zu entwickeln. Sie ist in zwei Teile gegliedert. Zum einen in einen ersten theoretischen Teil, in welchem der themenbezogene Forschungsstand und per Architekturanalyse die nötigen Werkzeuge zur Durchführung von wissenschaftlichen Untersuchungen dargelegt werden. Zum anderen in einen zweiten Teil, in welchem die durchgeführten Untersuchungen in Methodik, Ablauf und Ergebnis vorgestellt werden. Um Messmethoden entwickeln zu können, werden mit Hilfe der Disziplin Psycho- Physiologie Einflussfaktoren für die Bewertung des Bewegungsverhaltens von Benutzern in architektonisch- räumlichen Konstellationen auf Grundlage des themenbezogenen Forschungsstandes und aus Literatur und Baupraxis analysiert, extrahiert und für die wissenschaftlichen Experimente definiert. Mithilfe dieser Einflussfaktoren existiert ein Beschreibungsmodell für architektonisch- räumliche Konstellationen. Es wird ein sog. Testraum als Konstante definiert, um Untersuchungen standardisiert durchführen zu können. In diesen Testraum werden die Einflussfaktoren impliziert. Auf drei Untersuchungsebenen, einer graphisch- räumlichen, einer visuell- räumlichen und einer virtuell- räumlichen Untersuchungsebene werden Untersuchungsreihen mit im Durchschnitt zehn Probanden durchgeführt. Die vorliegende Arbeit folgt folgender grundlegenden Forschungshypothese: Es gibt definierbare architektonische Einflussfaktoren, die auf die Wahrnehmung des Nutzers von architektonischen Räumen wirken. Diese Wirkung auf seine bewegungsbezogene Wahrnehmung beeinflusst messbar sein Bewegungsverhalten in definierten Testräumen. Die Forschungshypothese besagt demnach, das es einen Zusammenhang der Ausbildung der architektonischen Raumgrenze mit dem Bewegungsverhalten des Nutzers gibt. Demnach veränderte sich das Bewegungsverhalten des Nutzers, wenn die Raumgrenze durch Variablenimplikation variiert wird. Mittels der drei oben beschriebenen Untersuchungsebenen werden eine Reihe von ersten Messergebnissen vorgestellt, welche auf die Funktionstüchtigkeit der Messmethoden, sowie auf die Verifizierung der grundlegenden Forschungshypothese hinweisen. Im Rahmen der Auswertungen der Testreihen wird gezeigt, dass signifikante Parameter zur Beschreibung des Bewegungsverhaltens herausgearbeitet wurden, welche auf allen drei Untersuchungsebenen zu finden sind. Nach der grundsätzlichen Feststellung, dass das Bewegungsverhalten von Nutzern in definierten Testräumen messbar ist, folgt eine Zusammenfassung der Ergebnisse im Fazit. Hier werden die Auswirkungen der einzelnen Einflussfaktoren auf das Bewegungsverhalten der Nutzer zusammenfassend vorgestellt. Der abschließende Ausblick zeigt weitere Forschungsmöglichkeiten, basierend auf der hier vorgestellten Grundlage und entwickelt ein mögliches Arbeitsprogramm für die weitere Erforschung des Bewegungsverhaltens von Nutzern in architektonisch- räumlichen Konstellationen.