Humanismus im Widerstreit
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Michael Mayer überträgt die ethische Zuspitzung, die für Emmanuel Lévinas‘ Verhältnisbestimmung zum anderen Menschen charakteristisch ist, in den Bereich der Ästhetik und Medienphilosophie. Dort soll sie in der Beziehung zu den Dingen und zur Welt im Feld ästhetisch-medialer Erfahrung fruchtbar gemacht werden. Dazu wird ein Begriff der Passibilität entworfen, der die subjekttheoretischen Möglichkeiten der Ethik Lévinas‘ wie auch der Subjektkritik Friedrich Nietzsches aufnimmt und in der Lektüre ausgesuchter philosophischer Ansätze konkretisiert: u. a. bei Jean-François Lyotard, Jacques Derrida, Georges Didi-Huberman, Maurice Merleau-Ponty, Gilles Deleuze, Martin Heidegger. Dabei wird sich zeigen, dass die Alternative zwischen Humanismus und Antihumanismus, die den intellektuellen Diskurs bis dato lähmt, von Anfang an falsch justiert war. Als tertium datur markiert der Humanismus im Widerstreit einen Humanismus, der das humanum ausdrücklich im Bezug zum Nichtmenschlichen sucht