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Martin Heidegger hat den Nihilismus, den Nietzsche diagnostiziert hatte, als Problem gefasst, um zu einem neuen Anfang zu gelangen. Der Philosoph Erich Rothacker brachte die politische Geschichte in den Austausch mit Heidegger ein, wodurch Ranke nicht mehr abgewertet wurde, wie es zuvor geschehen war. Oskar Becker, ein Mathematiker und Mitschüler Heideggers, stellte dem Verständnis der philosophischen Hermeneutik Hans-Georg Gadamers ein „mantisches“ Deuten der Natur und der mathematischen Gebilde des „absoluten“ Geistes entgegen. Werner Heisenberg suchte für die Physik nach einer Abgeschlossenheit, die im Umfeld von Carl Friedrich von Weizsäcker zur sogenannten „Finalisierung“ missbraucht wurde. Der Schriftsteller und Politiker Schroers erklärte die Partisanen zur Leitfigur der Zeit und wollte von Paul Celan zu Carl Schmitt führen, was Celan scharf protestierte. Heidegger und Hölderlin wurden von Marcel Reich-Ranicki als abseitig betrachtet, während Heidegger den Einfluss Reich-Ranickis ignorierte. Walter Hinck beschreibt eine autobiographische Linie von Goethe zu Reich-Ranicki, der eine andere Linie gegenübersteht, die die regional und historisch unterschiedlichen Aufgaben der Geschichte betont. Die verschiedenen Traditionen sollten sich nicht als abseitig erklären, sondern einander als das Andere begegnen. Diese Vielstimmigkeit führt nicht zum Verlust der Verbindlichkeit, sondern fördert sie.
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Die Vielstimmigkeit der Philosophie, Otto Pöggeler
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- Erscheinungsdatum
- 2012
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