Perspektiven junger Ärztinnen und Ärzte in der Patientenversorgung
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Der Wechsel vom Medizinstudium zur ärztlichen Tätigkeit im Klinik- und Praxisalltag ist für viele junge Kolleginnen und Kollegen eine große Herausforderung und mündet bisweilen in einen „Praxisschock“. Die immer stärker werdende „Ökonomisierung“ und de-facto Rationierung des Gesundheitswesens führen dazu, dass sich auch die ärztlichen Arbeitsbedingungen verstärkt an wirtschaftlichen Leistungsparametern orientieren. Die eigentliche medizinische Versorgung und Betreuung der Patienten muss von immer weniger Beschäftigten im ärztlichen und pflegerischen Dienst geleistet werden. Nicht selten werden junge Ärztinnen und Ärzte im Rahmen ihrer Weiterbildung vorzeitig mit Aufgaben betraut, auf die sie sich nicht ausreichend vorbereitet fühlen. Andererseits fehlen vielfach der Raum und die Zeit, das fachspezifische ärztliche Basiswissen in der praktischen Patientenbetreuung zu vermitteln. Im Ergebnis ist eine partielle Abkehr von den klassisch ärztlichen Tätigkeitsfeldern festzustellen. Doch wie können Arbeitsbedingungen junger Ärztinnen und Ärzte so gestaltet werden, dass Frustrationen vermieden, das berufliche Selbstvertrauen gestärkt wird und die Freude am „Traumberuf“ Arzt oder Ärztin erhalten bleibt? Wie lassen sich Karriere und Familie in der Phase der Weiterbildung, die häufig mit Bereitschaftsdiensten, Nachtdiensten und Überstunden verbunden ist, miteinander vereinbaren? Im 6. Band der Reihe „Report Versorgungsforschung“ diskutieren Betroffene, Wissenschaftler und Praktiker den Handlungsbedarf und skizzieren praktische Lösungsmöglichkeiten.