Geschlechterverhältnisse und neue Öffentlichkeiten
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Politische Öffentlichkeiten haben einen zentralen Stellenwert bei der Selbstbeschreibung von Gesellschaften, die sich als modern, demokratisch regiert und rechtsstaatlich verfasst begreifen. In ihnen soll verhandelt werden, welche Themen als politisch relevant gelten, wie sie zu diskutieren sind und aus welchen Themen sich gesellschaftliche, politische und staatliche Regulierungen herauszuhalten haben, da sie als privat zu betrachten sind. Öffentlichkeiten sind jedoch keine herrschafts- und geschlechterfreien Räume. Zugänge zu und Funktionsweisen von politischen Öffentlichkeiten erleben gegenwärtig grundlegende Veränderungen, zum Beispiel durch den Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien. Die damit entstanden neue Teilöffentlichkeiten und neue Kommunikations- und Thematisierungsmöglichkeiten, aber auch neue Inklusionen und Exklusionen. Die Beiträge des Bandes fragen unter anderem nach der Thematisierung und der (Nicht-)Verhandlung von Geschlechterverhältnissen in diesen verschiedenen Wandelsprozessen oder auch danach, wie die Debatten zu Geschlechterungleichheiten in den jeweiligen Öffentlichkeiten aufeinander bezogen werden.