Schmutz als Beruf
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Die Reinigungsbranche hat sich zu einem zentralen Tätigkeitsfeld des Niedriglohnsektors entwickelt. 915.000 Personen arbeiten hier – überwiegend in prekären Beschäftigungsverhältnissen. Doch was verschafft dem Ausschluss der hier Beschäftigten von den üblicherweise an Berufsarbeit geknüpften Ansprüchen gesellschaftliche Legitimität? In wissenssoziologischer Perspektive untersucht Lena Schürmann die symbolische Ordnung der Reinigungsbranche, ihre historische Entwicklung und ihre Arbeitsteilung. Trotz erfolgter Anerkennung der Reinigungsarbeit zum Handwerksberuf, so zeigt die Rekonstruktion des Branchendiskurses, kommt es entlang von Klassen- und Geschlechterkonstruktionen zu einer Individualisierung des niedrigen Status der Tätigkeit. Die Analyse der subjektiven Erfahrungen männlicher Reinigungsarbeiter verdeutlicht, welchen Ambivalenzen die Praktiken biographischer Selbstbehauptung in der Folge unterliegen.