Familiäre und institutionelle Einflüsse auf die Sprachentwicklung mehrsprachig aufwachsender Kinder
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Die Einflussfaktoren auf die sprachliche und soziale Entwicklung eines Kindes sind vielfältig und komplex. Die Familie als zentraler Sozialisationsort legt die Grundlagen für den schrittweisen Zugang des Kindes zu Sprache, Bildung und Gesellschaft. Die sprachlich-kulturellen Erfahrungen der Eltern prägen das Kind. Anhand von empirisch gesicherten Familienprofilen zeigt dieses Buch exemplarisch auf, dass die Bildungsprozesse milieuspezifisch eingebettet und je nach Familienhabitus unterstützend oder hemmend für die sprachlich-soziale Entwicklung eines Kindes sind. Beispielsweise verfügen Kinder, die in ihrem Sprachlernprozess durch ihre sprach- und bildungsbewussten Eltern auf mediative Weise unterstützt werden und zudem eine vorschulische Einrichtung besuchen, über gute Kompetenzen in der Erst- und Zweitsprache. Bei Kindern aus Familien mit einem rudimentären Wortschatz, in denen wenige oder keine sprachfördernde Aktivitäten angeboten werden, droht bereits im Kindergarten die Gefahr einer Halbsprachigkeit, wenn sie nicht möglichst früh durch kompensatorische Förderangebote unterstützt werden. Das vorliegende Buch ermöglicht zudem einen differenzierten Einblick in die sprachlich-kulturellen Facetten der Kinder aus Familien des südosteuropäischen Raums und bietet einen wichtigen Erkenntnisbeitrag im Bereich des Zweitspracherwerbs. Insbesondere die aufgezeigte Verschiedenheit der familiären Bedingungen der Kinder aus den gleichen Sprachgruppen liefert wertvolle Hinweise für eine differenzierte Herangehensweise in der praktischen Unterstützung der Sprachentwicklung dieser Kinder. Zielpublikum dieses Buches sind Kleinkinderziehende, Lehrkräfte und weitere Fachleute aus Praxis und Wissenschaft, die in und mit sprachlich heterogenen Kindergruppen arbeiten und die Zusammenarbeit mit den Eltern dieser Kinder optimal gestalten möchten.