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Ethnizität und Interethnik in der tschechischen Ethnologie

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Die Untersuchung der sogenannten ethnischen Prozesse und der Kollektividentitäten der ethnischen Minderheiten in der Tschechoslowakei und der im Ausland lebenden Tschechen gehört seit Jahrzehnten zu den Hauptthemen der tschechischen Nachkriegsethnografie. Die politische Wende von 1989 führte jedoch auf diesem Gebiet zu umfangreichen Veränderungen, die sowohl durch die Abwendung von der marxistischen Ethnos-Theorie als auch durch die thematische Erweiterung der ethnisch definierten Problematik gekennzeichnet waren. Der Sammelband stellt sich die Aufgabe, das deutschsprachige Publikum über diese Entwicklung in der tschechischen Ethnologie zumindest punktuell zu informieren. Um die innere Wandlung des Faches in Tschechien in den letzten 20 Jahren zu veranschaulichen, wurde besonderer Wert auf die Auswahl von einerseits namhaften Autoren und andererseits von gängigen Themen gelegt. Im Unterschied zu einigen anderen „kleinen“ ethnologischen Traditionen Europas liegt bisher kein vergleichbares „Lesebuch“ in deutscher Sprache vor. Der Band entstand im Rahmen eines grenzübergreifenden Projektes, das das Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde e. V. in Dresden gemeinsam mit der tschechischen gemeinnützigen Gesellschaft Collegium Bohemicum aus Ústí nad Labem realisiert.

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2012

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