Umbruch - vom arabischen Frühling in den globalen Winter?
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Nach wie vor richtet sich das Augenmerk der Welt auf den arabischen Frühling - heute allerdings eher auf das, was von ihm noch übrig geblieben und noch zu erwarten ist. Die NATO-Intervention in Libyen und die unverhüllten Versuche, auch in Syrien einen Regimechange mit Gewalt herbeizuführen, beschwören einen gefährlichen Flächenbrand im Nahen Osten herauf - mit unabsehbaren Folgen für die krisengeschüttelte Weltpolitik. Der vorliegende Band befasst sich neben den angesprochenen Fragen schwerpunktmäßig mit weiteren Entwicklungen, denen sich die kritische Friedensforschung und die Friedensbewegung sowie andere soziale Bewegungen stellen müssen. Afghanistan und die höchst unzulängliche Aufarbeitung des Bundeswehreinsatzes etwa im Kundus-Untersuchungsausschuss gehören genauso hierher wie die Frage nach dem Zustand und der Zukunft der Vereinten Nationen, die sich allzu sehr der NATO angenähert, manche sagen: ergeben hat. Dies lässt sich sehr gut an der Libyen-Lektion zeigen. Inwieweit der Aufbruch in Lateinamerika sich auch in den internationalen Beziehungen bemerkbar machen wird, bleibt abzuwarten. Wenn wir zudem den Blick wieder auf den israelisch-palästinensischen Konflikt werfen, dann deshalb, weil sich ohne dessen Lösung der verworrene Knoten der systemischen Gewalt im Nahen Osten nicht entwirren lassen wird.