Hochzeitslader, Krapfenschnapper, Seitelpfeifer
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Hochsaison für althergebrachte und neu erfundene Rituale Manche Leute würden Bräuche am liebsten unter einen Glassturz stellen, damit nur ja nichts verloren geht und alles möglichst beim Alten bleibt. Dabei haben viele, ja die meisten Bräuche mit „alt“ gar nichts zu tun. Bräuche wandeln sich rapide, sie werden umgedeutet, der Zeit und neuen Lebensumständen angepasst. Und noch erstaunlicher: Je globaler das „Welt-Dorf“, umso mehr scheint Bewusstsein zu wachsen für die Rituale im Kleinen, in den eigenen vier Wänden, beim Zusammensein mit Freunden, in Dorf und Stadt. Manches wird unversehens zum „Brauch“, auch wenn es gar nicht so empfunden wird. Mit dem Automobil ist zum Beispiel die Fahrzeugsegnung am Tag des heiligen Christophorus aufgekommen und mit dem Wirtschaftswunder haben die Pilgerzüge zur Bankfiliale im Zeichen des Sparefrohs eingesetzt.