Homo religiosus
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Die seit der Antike gebräuchliche Wendung »homo religiosus« ist vielfach konnotiert. Seit Schleiermacher steht sie für die Frage, inwieweit Religion eine Anlage des Menschen sei. Von dieser Fragestellung war es nicht weit zu jenen »modernen«, oft salopp-populärwissenschaftlichen und mediengerechten Thesen, denen zufolge Religion ein soziales Instrument der (Ohn-)Mächtigen, ein bloßes Medium psychologischer Kompensation, ja womöglich nur eine Art Epiphänomen unserer Hirnphysiologie sei. Es ist nicht Aufgabe der Religionswissenschaften, die in solchen Entwürfen zum Tragen kommenden Formen soziologischer, psychologischer, neurophysiologischer und biologischer Theoriebildung zu kritisieren. Es ist aber sehr wohl ihre Aufgabe zu überprüfen, inwieweit solche Theoriebildung ihr beanspruchtes Objekt, eben Religion, überhaupt angemessen erfasst. Ausgewiesenes Ziel der hier versammelten Beiträge ist die »schöpferische Zerstörung« überholter Religionsbegriffe. Mit Beiträgen von Bernhard Lang, Gerhard Bosinski, Léon Wurmser, Klaus E. Müller, Jan Assmann, Theo Sundermeier, Reinhard Schulze, Raimar Zons und Harald Strohm.