Selbstständigkeit in der Abhängigkeit
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Nicolai Hartmann, ein zu Unrecht in Vergessenheit geratener Ontologe aus dem 20. Jahrhundert, hat einen Weltentwurf hervorgebracht, in dessen Rahmen sich eine besonders vielseitige und zugleich einheitliche Konzeption der Freiheit findet. In den vergangenen Jahren hat die philosophische Anthropologie seine Schichtenontologe für sich wiederentdeckt. Die vorliegende Arbeit weist Heideggers Vorwurf des zirkulären Beweises bezüglich einer schichtenontologisch fundierten Freiheitskonzeption grundsätzlich zurück und vertritt die These, dass sich daraus ein „circulus fructuosus“, ein „langer und informativer Kreis“ zwischen Schichtenaufbau und Freiheit ergibt. Es ist beabsichtigt, alle Momente der Freiheitsauffassung Hartmanns zu strukturieren und in einen Zusammenhang zu stellen, um die Konzeption in ihrer Vielseitigkeit systematisch herauszuarbeiten. Dementsprechend folgt der Aufbau der Arbeit der Reihe der Schichten von unten nach oben. Behandelt werden u. a. quantenmechanische Überlegungen (Bunge, Cassirer), die genetische Umdeutung der Schichten (Lorenz), die Theorien der Emergenz, das Leib-Seele-Problem, die von Hirnforschern provozierte Freiheitsdebatte (Libet, Singer, Roth), sittliche Freiheit (Kant, Scheler), Freiheit des Geistigen (Plessner, Gehlen) bzw. Freiheit als „Urheberin selbstgeschaffener Fesselung“.