Der unwissende Philosoph und kleinere Schriften
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Voltaire ist in Deutschland vor allem als pointierter Schriftsteller und polemischer Gesellschaftskritiker bekannt. Mit dem Unwissenden Philosophen lernen wir Voltaire nun als Denker kennen, der durch unakademischen Skeptizismus und scheinbare Naivität brilliert, der uns lehrt unsere eigenen Fragen zu stellen und uns eigene Antworten zu geben. Das Werk präsentiert sich als eine Bestandsaufnahme und Synthese der philosophischen Ansichten des 70-jährigen Voltaires. Darin weist er die Ansprüche umfassender philosophischer Systeme, wie sie von Spinoza oder Leibniz ihrer Zeit entwickelt worden waren, entschieden zurück. In den scheinbaren Antworten jener Denker auf die großen metaphysischen Fragestellungen sieht er bloße Anmaßungen, die dem Mensch als unwissendem und in seinen Fähigkeiten begrenztem Wesen nicht zustehen. Auf diese Art stellt Voltaire den geflügelten Ausspruch »ich weiß, dass ich nicht weiß« auf eine neue Grundlage, indem er uns zu eigenständigem Denken und stetigem Hinterfragen auffordert. Gerade in einem Zeitalter, das durch soziale und kulturelle Entfremdung geprägt ist, hat dieses Werk somit nichts von seiner Aktualität eingebüßt.