Schatzhäuser in griechischen Heiligtümern
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Schatzhäuser sind ein fester Bestandteil städtischer, extraurbaner und panhellenischer Heiligtümer und wurden besonders im 7./6. Jh. und noch bis zum 2. Jh. v. Chr. gestiftet. Nach Größe, Bautyp und Ausstattung entsprechen sie kleinen Tempeln, so daß ihre Identifizierung weiterer Indizien bedarf. In Texten heißen sie als anfangs oikos, später auch naos, naiskos, oikematon und vor allem thesauros. Literatur und Inschriften berichten über Stifter, Anlässe, Finanzierung, Verschließbarkeit und Inhalt, manchmal auch Baumeister, Bildhauer und Datierung. Beispiele stammen aus Griechenland, Unteritalien, Sizilien, Kleinasien und Nordafrika. Stiftungen von Tyrannen finden sich im 7.-6. Jh., von athenischen Adligen im 6.-5. Jh., von poleis im 6.-3. Jh. und von Privatleuten im 4.-2. Jh. Anlässe waren politische und sportliche Siege und Demonstrationen von Status oder Herrschaftsansprüchen. Die beim Bau gestifteten Weihegaben sind nur literarisch bezeugt, waren sehr kostbar und wurden zu Besichtigung, Gebrauch und Erinnerung ausgestellt. Aristokraten bevorzugten städtische und extraurbane Heiligtümer, Tyrannen und poleis panhellenische, wobei Bindungen und Rivalitäten die Ortswahl bestimmten.