Welche Rolle spielt die Jugendhilfe in der inklusiven Bildung?
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In allen Bundesländern wurden im Zuge der Umsetzung der UN-Konvention über Änderungen der Schulgesetze, sowie über Programme und Initiativen Voraussetzungen für die Realisierung von inklusionsorientierten Schulmodellen geschaffen. Diese Voraussetzungen sind jedoch von Bundesland zu Bundesland sehr unterschiedlich. Auch in der Zahl der Jugendlichen mit sonderpädagogischem Förderbedarf, die aktuell an allgemeinbildenden Schulen inklusiv unterrichtet werden, unterscheiden sich die einzelnen Bundesländer erheblich. Gegenwärtig ist zu beobachten, dass bundesweit ein breites Experimentieren mit der Entwicklung und Umsetzung von inklusionsorientierten Schulkonzepte begonnen hat. Hierbei kommt Ganztagsschulen eine wichtige Bedeutung zu. Aktuelle Untersuchungen zeigen, dass Ganztagsschulen deutschlandweit häufiger Inklusionskonzepte realisieren als andere Schularten (vgl. Autorengruppe Bildungsberichterstattung 2014, S. 170). Denn der erweiterte Zeitrahmen, der Ganztagsschulen zur Verfügung steht und ein Bildungskonzept, dem ein erweiterter Bildungsbegriff zugrunde liegt, bilden eine wichtige Voraussetzung für die Umsetzung inklusionsorientier- ter Bildungsmodelle. Insbesondere an Ganztagsschulen findet häufig die für inklusionsorientierte Schulen geforderte intensive Kooperation von Jugendhilfe und Schule statt, die über die Einbindung von Schulsozialarbeit in das Schulkonzept erfolgt. Schulsozialarbeit trägt die Leistungen der Jugendhilfe in die Schule hinein und befördert die Verbindung von formalem und nonformalem Lernen am Lernort Schule (Kooperationsverbund Schulsozia-larbeit 2013, S. 8). Wie jedoch die Kooperation zwischen Jugendhilfe und Schule in der Umsetzung inklusionsorientierter Schulkonzepte konkret erfolgt, ist bisher wenig dokumentiert und analysiert. An diesem Punkt setzte das Projekt „Inklusion und Ganztagsschule – Zur Bedeutung der Jugendhilfe“ an.
Parameter
- ISBN
- 9783863791599