Ressourcenstrategische Betrachtung der Kritikalität von Phosphor
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Aufgrund der hohen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Relevanz von Phosphor stellt sich die Frage nach dessen Ressourcenkritikalität. Als Methode zur Bewertung kritischer Rohstoffe wurde diese bislang überwiegend mit Fokus auf die Identifizierung von Verfügbarkeitsrisiken durchgeführt. Nach Analyse der bisherigen Methodik zeigen sich Herausforderungen in Bezug auf Stoffverbindungen, Analyse von Teilproblemen, Aggregation, Gewichtung, Produkt- und Funktionsrelevanz, Fokussierung auf angebotsspezifische Einflussfaktoren, geopolitische Bewertung, fehlende Standardisierung, fehlende Definition über das Kritikalitätsverständnis, Handlungsrelevanz, weitgehende Nichtbeachtung der Wertschöpfungskette sowie Vernachlässigung qualitativer Kriterien. Eine Betrachtung der Kritikalität von Funktionen leistet einen methodischen Beitrag, damit verbundene Vor- und Nachteile in Bezug auf die Aussagekraft von Kritikalitätsstudien zu identifizieren und deren Relevanz für künftige Studien zu prüfen. Neben den rohstoffspezifischen Eigenschaften von Phosphor liegt der Fokus insbesondere auf dessen Funktionen und damit verbundenen Prozessen. Dazu zählen Teilbetrachtungen wie die standortspezifische Analyse der Phosphatminen weltweit sowie das Ressourcenpotential der Begleitstoffe Fluor, Uran, Cadmium und Seltenerdmetalle im Phosphatgestein. Aufgrund relevanter Unterschiede innerhalb der Produktions- und Wertschöpfungskette für die unterschiedlichen Anwendungen von Phosphor wie Düngemittel, Futterphosphat und Phosphor für industrielle Anwendungen, wurde die Kritikalität der Funktionen anhand von Fallbeispielen bewertet, bspw. Lithium-Eisen-Phosphat oder Glyphosat. Dabei hat sich gezeigt, dass es einen erheblichen Unterschied zwischen kritischen Rohstoffen und kritischen Funktionen gibt.