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Prager Professoren 1938-1948 : zwischen Wissenschaft und Politik

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Stimmt es, daß trotz politischer Affinität die „intellektuelle Elite“ in persönlicher Distanz zum Nationalsozialismus gestanden hat? Vertreibung, Entnazifizierung und Frontstellung gegenüber dem Kommunismus der DDR und CSSR behinderten die kritische Auseinandersetzung mit dem Verhalten der Prager Professoren während der Protektoratszeit. Die „Wende“ von 1989/90 eröffnete dann auch der tschechischen Historiographie neue Quellen, Themen und Kontaktmöglichkeiten. Die nationalsozialistische Belastung der tschechischen, jüdischen und deutschen Wissenschaftler in Prag wird in diesem Band erstmalig in größerem Umfang dargestellt. Die Leitfrage der Untersuchungen galt den Möglichkeiten, Grenzen und Versuchungen wissenschaftlichen Arbeitens während der nationalsozialistischen Diktatur. Aus welchen Motiven haben die Wissenschaftler zu Ausgrenzung, Verfolgung, Vertreibung und Vernichtung beigetragen? Wie gestaltete sich das alltägliche Zusammenleben? Welche Bedeutung besaß die deutsche Universität für das kulturelle Leben der Deutschen in der besetzten Tschechoslowakei? Welche Arbeitsbedingungen boten sich für die Tschechen nach Schließung ihrer Alma Mater? Wann und warum kam es zu einer freiwilligen Zusammenarbeit mit dem nationalsozialistischen Regime? Welche Rolle spielten Opportunismus und Karrieredenken? Steigerte sich der mindestens seit dem Ersten Weltkrieg im Bildungsbürgertum verbreitete Antisemitismus?

Publikation

2001

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