Vibrant metropolis, idyllic nature
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Ernst Ludwig Kirchners Umzug von Dresden nach Berlin im Jahr 1911 markiert einen Wendepunkt in seiner Kunst. In den Jahren von 1912 bis 1915 schuf der Künstler unter dem Eindruck dieser modernsten Großstadt Europas Werke, die in ihrer übersteigerten und verdichteten Art als eigentliche Metaphern für das Lebensgefühl des beginnenden 20. Jahrhunderts gelten können. Berlin war ein Zentrum der Industrie, der Beschleunigung des Verkehrs und mit drei Millionen Einwohnern ein kulturelles Gravitationsfeld für ganz Europa. Es war Metropole der Künste und der Vergnügungssucht, vibrierte vor herausfordernder Energie und herausgefordertem Intellekt. Dem setzte Kirchner seine Malsommer auf der Insel Fehmarn entgegen, arkadisch und von konzentrierter Produktivität. In seiner Kunst sind beide Orte verbunden durch die gegen alle Konvention gerichtete bildnerische Substanz der zeitgerechten Ausdrucksform. Eine prägnante Werkauswahl und eine darauf zugeschnittene Reihe von Aufsätzen namhafter Autoren lassen in diesem Buch die entscheidende Phase im Œuvre Kirchners präsent werden.