Ein Zimmer in Holland
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In diesem kurzen, von der französischen Kritik vielbeachteten philosophischen Essay arbeitet Pierre Bergounioux die besondere Rolle des Denkens von René Descartes vor dem historischen Hintergrund des Dreißigjährigen Krieges heraus. Bergounioux sondiert die Vergangenheit nach den versteckten Wurzeln unserer Gegenwart. Im Hinblick auf die nach wie vor umstrittene politische Einigung des Kontinents treten Francis Bacon und Spinoza als Weggefährten ebenso auf wie Shakespeare und Cervantes. In knapper Montage gelingt es Bergounioux, die lebensgeschichtliche Entwicklung Descartes’, seine Reisen, Begegnungen und Auseinandersetzungen in den Salons und auf den Schlachtfeldern in Engführung mit seinen wissenschaftlichen und philosophischen Werken zu verweben. Die Suche nach einem reinen Bewusstsein, das sich selbst hervorbringt und die Welt rational zu erfassen versteht, hat nicht unbeträchtliche Hindernisse zu überwinden. Der Rückzug in die relativ friedlichen und toleranten Niederlande bietet dabei gute Voraussetzungen für die Geburt dieses Denkens.