Kröten
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Zugegeben, es gibt anziehendere Tiere: Ihre glitschige Haut und ihr von Flecken und Warzen gezeichneter Körper stoßen uns ab, und ihr Leben im Morast mit seiner Aura von Fäulnis und Gestank erinnert uns unfreiwillig daran, wohin wir alle einmal gehen. Dass wir der Kröte weniger mit Abscheu als mit Faszination begegnen sollten, zeigt Beatrix Langner in ihrer kenntnisreichen und eleganten Natur- und Kulturgeschichte des behäbigen Hüpfers. Auf ihrer Krötenwanderung führt sie uns durch Kunst und Literatur, vorbei an den Seziertischen der Wissenschaft sowie in den eigenen Garten und beleuchtet diese schillernden Geschöpfe im Zwischenreich von Trockenem und Feuchtem, Wasser und Land, Männchen und Weibchen. Dass sie ihre fröhliche Vermehrungslust gern mit trillernden und quakenden Klangwelten orchestriert, sollte uns ebenso für sie einnehmen wie die Tatsache, dass sie als Amphibie zu den ältesten und unerschütterlichsten Repräsentanten des Lebens auf der Erde gehört. Ob es uns nun gefällt oder nicht, in jedem von uns steckt – nicht nur evolutionsgeschichtlich – eine Kröte.