Land inmitten
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Utopie Abendland Das Abendland soll bereits untergegangen sein. Nichts scheint mehr im Lot, der Mensch steht zur Debatte. Liegt der Ausweg etwa jenseits des Menschlichen, des »Menschheitskitsches « – im Posthumanen? Solchem Weg-vom-Menschen-Gerede zum Trotz haben wir Europäer ein typisch westliches Humanitätsgefühl entwickelt. Dieses Gefühl ist es wert, bewahrt und kultiviert zu werden, trotz allem! Denn, recht verstanden, ist es ein Ausdruck befriedeter abendländischer Tugenden. Sie erst lassen unserer Kultur jene Universalität zum inneren Antrieb werden, welche uns vor dem erneuten Abgleiten in nationalen Wahn und religiösen Dogmatismus bewahrt. Die Utopie, der hier das Wort geredet wird, hat einen nicht-utopischen Ort. Sein Motto: Noch immer Humanismus! Dieser ist, rechtlich und konventionell betrachtet, teils Alltagsrealität geworden, teils auch – großenteils – regulative Idee geblieben. Er ist das Land inmitten“, das Zentrum einer Menschheit, die ihrem menschlichsten Traum nachhängt – dem Traum, als Homo Sapiens zugleich Solidargemeinschaft zu sein, statt ewig sich selbst verschlingende Massen aus Revierfeinden, Glaubensrittern, Tyrannen und Knechten hervorzutreiben.