Paradise is now
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Seit über zweitausend Jahren erfreut sich die Palme im Morgen- und Abendland einer außergewöhnlichen Beliebtheit. Über Kontinente, Religionen und Kulturen hinweg erzählt sie Geschichten von Wohlstand, Frieden und Seelenheil. Kein anderes Motiv transportiert diese Glücksversprechen überzeugender als die Palme. Allgegenwärtig in der Werbung und den sozialen Medien beschwört sie in der säkularen Welt Vorstellungen von Luxus, Jetset und ewigen Sonnenschein herauf und repräsentiert ein modernes Paradies. Auch die bildende Kunst kann ihrem visuellen Reiz und ihrer metaphorischen Kraft nicht widerstehen. Vor diesem reichen kulturellen Hintergrund wird in der begleitenden Publikation zur Ausstellung »Paradise is Now« die vielseitige Darstellung von Palmen in der zeitgenössischen Kunst aufgezeigt: Was steht hinter der Popularität dieses Emblems und welche Bedeutungsebenen und Widersprüche offenbaren sich im Zuge der künstlerischen Auseinandersetzung? Neben Texten von Bret Easton Ellis, Robert Grunenberg, Leif Randt und Norman Rosenthal versammelt die Publikation u. a. Werke von John Baldessari, Marcel Broodthaers, Rodney Graham, Secundino Hernández, David Hockney, Alicja Kwade, Sigmar Polke, Ed Ruscha und Rirkrit Tiravanija. Ausstellung: 26. April–30. Juni 2018, Ausstellungsräume Robert Grunenberg & Salon Dahlmann, Berlin MARCEL BROODTHAERS (1924–1976) entwickelte seine Poèmes industriels simultan zu seiner grundlegenden Werkgruppe, dem Musée d’Art Moderne, Département des Aigles. Sie bilden ein wichtiges Element zur Erschließung seines fiktiven Museums, einem zentralen Werk der Institutionskritik. Die in Berlin lebende Künstlerin ALICJA KWADE (*1979, Katowice, Polen) gehört zu den bekanntesten Künstlerinnen ihrer Generation und nimmt heute eine führende Stellung in der internationalen Gegenwartskunst ein. ED RUSCHAS (*1937) ikonische Interpretationen der amerikanischen Gesellschaft machen ihn zu einem der wichtigsten Vertreter der amerikanischen Kunst des 20. Jahrhunderts. Seine Werke sind eng verknüpft mit kühl-eleganten Darstellungen von stilisierten Tankstellen, Leuchtreklame-Schildern und archetypischen Landschaften. Seit Beginn der 1960er-Jahre hat kaum jemand die Entwicklung der visuellen Kultur in und um L. A. so radikal wiedergegeben wie Ed Ruscha, der auch selbst dort lebt und arbeitet. Seine Motive sind inspiriert von dem Blick auf die Straße, von der Frontscheibe und der Kinoleinwand und geben so einen spürbaren Eindruck von dem großen, flachen Stadtraum mitten in der Wüste.